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Aufbau einer gemeinsamen Dateninfrastruktur für den Tourismus: Herausforderungen und Chancen - André Golliez (HSLU & Open Data Consultant)
André Golliez is a lecturer at the Lucerne University of Applied Sciences, and a consultant in the area of open data, data sharing, and data value creation. He founded the opendata.ch association and is involved in data policy issues and the use of open data, as well as the Resilient Tourism Flagship project. In this episode, he talks about his involvement in digitalization in tourism and the development of a common data and content hub in the Lucerne and Lake Lucerne Region.
Transkription (auf Deutsch)
Grüezi miteinander. Mein Name ist André Golliez. Ich bin Dozent an der Hochschule Luzern am Institut für Tourismus und Mobilität. Dann bin auch Berater im Bereich Open Data, Data Sharing und Datenwertschöpfung. Und ich bin auch Datenpolitisch unterwegs. Ich bin der Präsident von der Swiss Data Alliance. Ich habe vor dann gut 12 Jahren den Verein opendata.ch gegründet. Also die Open Data Bewegung in der Schweiz initiiert. Seither bin ich mit Datenpolitischen Themen und der Nutzung von Open Data unterwegs. Das hat mich auch in den Tourismus gebracht. Ich habe vor 5 Jahren ein Open Data Hack Day organisiert, einen Hack Day im Tourismus. Hack Days gibt es schon länger. Und Aufgrund von diesen Hack Days bin ich im Tourismus gelandet, eben am Institut für Tourismus und Mobilität an der Hochschule Luzern und untersuche dabei in der Frage wie Tourismus seine Daten besser nutzen kann. Ich bin auch als Berater aktiv für Luzern Tourismus und Zentralschweizer Tourismus. Auf das komme ich nachher zurück. Also das ist ein wichtiges Betätigungsfeld von mir. Ich bin auch, für die HSLU, mit dabei im Projekt ‘Resilient Tourism’, im Subprojekt 1, namens ‘Nationale Dateninfrastruktur für den Tourismus’. Auch auf das Thema komme ich noch zurück. Dort bin ich, so ein wenig, für die High Level Architektur, die Governance Themen zuständig. Voila.
Im Moment, was sind jetzige Probleme oder Projekte wo ich direkt damit zu tun gehabt habe. Welche mit Digitalisierung im Tourismus zu tun haben. Das ist ja ein Riesenthema. Wie gesagt, mein Thema sind Daten, Datennutzung. Das zieht sich quer durch. Aber ist auch ein wenig abstrakt. Ich bin vor… Vor etwa vier Jahren haben wir damit angefangen…Datenzusammenarbeit, oder Datenkooperation von der Tourismusorganisation und von den Leistungsträgern in der Region Luzern und Vierwaldstättersee zu entwickeln. Und in dem Rahmen hat sich vor allen Dingen ein Problem herausgestellt, dass Tourismus zwar sehr viel braucht an digitalen Tools, und Apps und Webseiten und so weiter. Aber alles halt einfach relative separate in Form von Silos. Also für jedes Thema, für jede Organisation und für jedes Unternehmen gibt es eine schöne Webseite, eine schöne App, was auch immer dort irgendwie Sinn macht. Und man tut sehr häufig, die Daten, die dafür gebraucht werden, immer wieder neu erfassen. Und eigentlich gibt es dort wenig Gemeinsames. Und das ist, mal grundsätzlich, nicht sehr effizient. Und es ist, vor allem, nicht vorteilhaft für die Qualität von diesen Daten. Mann muss, eben, sehr viel Aufwand treiben. Eben weil man da immer wieder die gleichen Sachen, über verschiedene Systeme erfassen muss. Und es gibt auch keine gemeinsame Nutzung von den Daten in Bezug auf den Tourismus, was sich dort eigentlich abspielt in der Destination. Oder in der ganzen Region, wie jetzt in der Zentralschweiz.
Und dran arbeiten wir. Und wir haben dann, vor 2 Jahren, die Zielsetzung definiert. Nämlich, dass wir von Silolösungen zu einem gemeinsamen Data und Content Hub kommen wollen. So heisst das in der Region Luzern und Vierwaldstättersee. Abgekürzt LUV. Also Data and Content Hub LUV. Und diesen bauen wir jetzt eigentlich auf. Wir haben Ihn zuerst entwickelt. Dann haben wir angefangen, (Content) auf dem Data und Content Hub, einzuführen. Der Data und Content Hub ist ja eigentlich die Vision den gesamten Content von der Region strukturiert zusammenzuführen, so dass er von allen Touristische Akteuren, aber auch darüber hinaus, von Gemeinden und Kantonen, von Transportunternehmen, von weiter interessierten kann gebraucht werden. Der Inhalt sollte möglichst einfach und offen verwendbar sein. Das ist die Grundidee. Also eine gemeinsame Dateninfrastruktur, welche wir am Aufbauen sind. Es sind bereits 4 Applikationen auf dem Data und Content Hub entwickelt worden. Das sind Thematische Webseiten. ‘Wiege der Schweiz’ ist eines, welches sich so um den Geschichtlichen Hintergrund der Zentralschweiz dreht. Also um die Kantone Uri, Nidwalden und Obwalden kümmert. Oder der «Berggenosse». Das ist eine Webseite, oder ein Portal welche speziell auf das Biking ausgerichtet ist. Sowie weitere Webseite und Apps. Und wir sind das jetzt gewaltig am Ausbauen. Wir sind da jetzt in der zweiten Projektphase. Und das ist eigentlich eine ganz wichtige Sache einen gemeinsamen Content und Datenpool für den Tourismus in der Zentralschweiz zu erschaffen.
Was sind die Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Data und Content Hub? Ich habe es bereits gesagt, man kommt eigentlich aus einer Welt mit einzelnen Silolösungen, mit einzelnen Apps. Und der Übergang zu einer Infrastruktur, welche eben nicht nur einfach für ein Projekt da ist, sondern für beliebige viele Projekte und offen ist für viele Anwendungen. Das ist ein gewaltiger Schritt. Das ist für Tourismusakteure aber auch für andere Branchen eine grosse Herausforderung. Und es braucht einerseits Verständnis für die Zusammenarbeit. Was heisst das eigentlich zusammen Content zu erbauen, zu erfassen und zu pflegen und dann zu nutzen. Damit sind eine ganze Reihe von Problemen mit verbunden. Natürlich ganz angefangen damit: welcher Content kommt überhaupt auf die Plattform und wie ist der strukturiert? Dabei ist vor allen wichtig, dass der Content möglichst einfach auf Globalen Plattformen erscheint. Das ist früher auch nicht gewährleistet gewesen. Es geht natürlich auch um Geld? Wer finanziert das? Also aus dem laufenden Budget der Tourismusorganisationen ist das nicht finanzierbar. Die Infrastruktur kostet Geld. Und zwar längerfristig. Also das alles sind Herausforderungen, womit man sich aktuell beschäftigt, und dran ist ein gemeinsames Modell für die langfristige Weiterentwicklung und dem Betrieb von dem Data und Content Hub zu entwickeln. Und ich hoffe das das ein Modell ist für weitere, analoge Infrastrukturen. Es gibt ähnliche Bestrebungen an anderen Orten im Tourismus. Nicht nur in der Schweiz, aber auch. Vor allem aber in Deutschland, oder in Österreich, oder in Italien, im Südtirol, oder auch in Frankreich, wo wir in Kontakt sind. Also es ist ein Trend solche Dateninfrastrukturen aufzubauen.
Zum letzten Punkt, meinen Empfehlungen. Die Herausforderung ist eine grundsätzliche und eine langfristige, weil eben von einzelnen Apps und Anwendungen, z. B. Webseiten, zu einer gemeinsamen Dateninfrastruktur gewechselt wird. Das macht Sinn auf lokaler, Sinn auf regionaler Ebene, wie hier Zentralschweiz, und auch auf nationaler Ebene. Durchaus auch auf, sagen wir mal, auf Europäischer oder internationaler Ebene. Die EU redet darum auch von EU-Datenraum. Damit meinen Sie nichts anderes als eine Infrastruktur, oder Infrastrukturen welche miteinander Daten teilen und gemeinsam besser nutzen. Das ist also im Gang. Das bringt mit sich aber auch rechte Herausforderungen. Einerseits am Mindset von den beteiligten Personen. Anderseits, auch an die Mittel, die zur Verfügung stehen und auch an die Kompetenzen welche dort eingebracht werden müssen. Das ist, denke ich, eine aktuelle und längerfristige Herausforderung. Das Projekt ‘Resilient Tourism’ ist ein super Projekt für die nationale Dateninfrastruktur für den Tourismus und dient genau dem Zweck.
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