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Der Treffpunkt von Daten und Nachhaltigkeit - Dr. Matthias Fuchs (EHL)
Dr. Matthias Fuchs is an Assistant Professor of Marketing and the Director of the Institute for Customer Experience Management at EHL Hospitality Business School in Lausanne. His research focuses on digital and sustainable consumption. In this episode, Matthias talks about one problem related to sustainable tourism in Switzerland.
Transkription
Also ich bin der Matthias Fuchs. Ich bin Assistenz Professor für Marketing an der EHL Lausanne und leite dort auch das Institute für Customer Experience Management. Ich bin ein klassischer Konsumforscher. Ich erforsche was wollen Konsumenten, was wollen Touristen, wonach sind sie auf der Suche und was kann man tun um Sie glücklicher und zufriedener zu stellen. Ein Problem an dem wir konkret Arbeiten im Tourismus ist Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Konsumenten und auch Touristen verlangen Nachhaltigkeit. Und Marktteilnehmer, als Tourismusunternehmer, sind gefragt, dass Sie nachhaltige Angebote auf die Beine stellen und dem Kunden offerieren. Was wir oft beobachten, ist das sich Tourismusunternehmen dann ein Label organisieren oder sich in irgendeiner Weise nachhaltiger aufstellen und damit auch erwarten das Sie damit mehr Nachfrage erzielen, weil ja die Kunden danach fragen. In der Realität beobachten wir, dass das oft nicht der Fall ist. Die Unternehmen strengen sich an nachhaltiger zu werden, offerieren nachhaltige Angebote und die werden dann von Touristen oder von Konsumenten nicht in Anspruch genommen. Also es steigert nicht die Nachfrage nach diesen Unternehmen. Was wir jetzt machen wollen, dass wir die Hypothese haben, dass sehr viele Definition von Nachhaltigkeit im Markt unterwegs sind. Für einen Touristen bedeutet Nachhaltigkeit das er jetzt nicht mehr mit dem Flugzeug fliegt, für den anderen Touristen bedeutet das, dass er jetzt mit dem Elektroauto in den Urlaub fährt. Für den anderen Touristen bedeutet das, dass er jetzt keine Kreuzfahrten mehr bucht. Es sind sehr viele Definition im Markt unterwegs, von was Nachhaltigkeit bedeutet. Und wir haben uns das jetzt zur Aufgabe gemacht. Und das ist das geförderte Forschungsprojekt, an dem wir arbeiten. Das wir hinaus gehen und versuchen einfach aufzuzeichnen, welche Definitionen von Nachhaltigkeit gibt es im Markt. Wie viele Kunden sind daran interessiert? Oder wie viele Touristen verstehen das unter Nachhaltigkeit? Und würden das auch nachfragen, weil das Ihrer Definition entspricht. Und was können Tourismusunternehmen genau in diesem Bereich offerieren, dass auch der Definition von Nachhaltigkeit entspricht? Und dass auch die Kunden glücklich macht und die Kunden dazu bringt das Sie das Angebot auch in Anspruch nehmen?
Wie das abläuft: Wir sind momentan in einer Phase in der wir mit sehr vielen verschiedenen Experten sprechen. Das sind Wissenschaftler, das ist Tourismus Schweiz, das ist Hotellerie Suisse, um zu versuchen zu erfassen, was gibt es alles für Aktivitäten für Touristen in der Schweiz die nachhaltig sind. Was gibt es was offeriert wird? Was gibt es was die Touristen machen? Was gibt es was die Touristen nachfragen? Damit wir hier eine komplette Liste von nachhaltigen Aktivitäten in der Schweiz bekommen, die Touristen in der Schweiz tun, offeriert bekommen oder tun möchten oder sagen das Sie tun möchten. Sobald wir diese Liste an nachhaltigen Tätigkeiten haben, werden wir dann eine repräsentative Umfrage mit Schweizer Touristen durchführen. Also so idealerweise um die 1000 Touristen, dass Sie das alles anzeichnen. Und wir werden Sie fragen: «machen Sie das?». Fliegen Sie in die Schweiz oder Reisen Sie mit dem Zug an? Suchen Sie ein nachhaltiges Hotel? Ein Hotel das ein nachhaltiges Label hat? Suchen Sie ein Hotel, dass die Lebensmittel direkt vom Bauern bezieht? Und so weiter und so fort. Und wir hoffen das ganz viele Touristen uns Bescheid geben, was für nachhaltige Tätigkeiten Sie in der Schweiz tun.
Im zweiten Schritt nehmen wir dann diese ganzen Datenpunkte. Das sind also die 1000 repräsentativen Teilnehmer, die bei jeder Aktivität angeben «machen Sie das oder machen Sie das nicht». Und wir werden das dann mit Künstlicher Intelligenz analysieren, um zu sehen, was für Muster gibt es da in der Befragung. Und wir werden Algorithmen dazu einsetzen, dass die uns Gruppierungen bilden. Also gibt es da ein Nachhaltigkeitssegment, was stark in Richtung Regionalität geht, gibt es ein Nachhaltigkeitssegment das z.B. stark in Richtung Natururlaub geht, und so weiter und so fort. Also wir werden Künstliche Intelligenz dazu einsetzen das Sie uns sagt: wie viele Gruppen gibt es da in dem Datensatz? Und dass die uns dann auch hilft zu sagen welcher Tourist fällt in welche Gruppe. Wir werden dann im Anschluss nochmals auf diese zurück gehen, die Touristen, um genau zu erfahren, wofür die Segmente stehen. Was suchen die genau? Um genau zu verstehen «wofür steht dieses Segment?», damit wir das besser beschreiben können. Am Ende werden wir verschiedene Segmente von nachhaltigen Touristen haben, wo wir sehr genaue Information dazu haben, z.B. wie gross ist dieses Segment. Also, wie viele Touristen, die in die Schweiz kommen, fallen in diese Gruppe und suchen nach einem Nachhaltigkeitsangebot in diesem Bereich? Und das sollte dann den Tourismusunternehmern dahin gehen helfen, dass Sie Tourismusangebote auf die Beine stellen können, wo Sie ganz genau verstehen: Wenn ich jetzt ein Angebot mache, dass diesem Angebot von Nachhaltigkeit entspricht, dann weiss ich das so viel Prozent des Marktes für nachhaltige Touristen, für nachhaltige Urlauber in der Schweiz das Nachfragen werden. Und ich kann hier damit rechnen was für eine Nachfrage werden ich haben, was für einen Preis muss ich ansetzen, was sind die Demographischen Variablen dieses Segmentes. Sind das eher reichere Leute, sind das ärmere Leute? Kommen die für längere Aufenthalte? Einfach damit Sie besser planen können. Und am Ende wollen wir einfach ein Framework erstellen das Tourismusteilnehmer oder Tourismusunternehmer Angebote auf die Beine stellen können die planbarer sind und die auch wirklich Erfolg haben werden, weil Sie wirklich den Nerv der Zeit oder den Nerv des Marktes treffen. Und Sie genau wissen wer wird auf dieses Angebot eingehen. Also abschliessend kann man sagen, dass dieses Projekt zeigen soll, wie kann man Daten, also Digitalisierung dazu einsetzen um Angebote, im Bereich Nachhaltigkeit, die mehr der Nachfrage entsprechen zu entwickeln und die auf das eingehen, was der Tourist oder der Konsument wirklich haben will. Wir haben ähnliche Projekte in der Vergangenheit bereits durchgeführt. Und wir haben hier festgestellt, dass wenn man von sich aus von Nachhaltigkeit spricht, dass man oft seinem eigenen Verständnis von Nachhaltigkeit unterliegt und es ist sehr schwer aus dieser Blase auszubrechen. Deswegen sind solche Projekte sehr Augen öffnend, wenn man wirklich grosse Datensätze nimmt, die mithilfe von modernen Analysemethoden analysiert werden um zu einem vollständigen Bild zu erlangen was verstehet der Schweizer Tourist, oder der Tourist der in die Schweiz kommt unter Nachhaltigkeit und wofür ist er oder sie wirklich bereit mehr Geld auszugeben.
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